Traut ihr euch noch nicht so richtige an queere Romance, dann versucht das Buch. Es ist der perfekte Einstieg.
Worum geht es?
Der 17-jährige Felipe ist nicht mollig oder hat schwere Knochen. Nein, er ist da ganz realistisch: Felipe ist dick. Deswegen braucht er auch niemanden, der ihn daran erinnert - was seine Mitschüler trotzdem nicht davon abhält. Zum Glück sind bald Ferien! Endlich Ruhe und Zeit für Felipes Lieblingsbeschäftigungen: Serien schauen und ganz viel lesen. Aber dann kommt alles ganz anders, denn seine Mutter eröffnet ihm, dass Nachbarsjunge Caio die nächsten fünfzehn Tage bei ihnen wohnen wird. Felipe ist verzweifelt, denn a) ist er total in Caio verliebt seit ... na ja ... immer; und b) ist Felipes Liste an Unsicherheiten unendlich lang. Wie soll er da bloß die Ferien mit seinem Schwarm überleben?
Gestaltung und Schreibstil
Das Cover ist farbenfroh und passt nicht nur zum Genre, sondern auch zu der LGBTQIA+ Gruppe. Es ist ein sehr dünnes Buch mit ca. 280 Seiten. Die Geschichte wird aus der Sicht von Felipe erzählt, wodurch man seine Probleme und Sichweise auf die Welt besser nachvollziehen kann. An sich ist das ganze Buch in die 15 Tage unterteilt, weshlab man einen Ausschnitt aus seinem Leben bekommt. Der Schreibstil ist leicht und es ist an der einen oder anderen Stelle auch sehr humorvoll.
Meine Meinung
Mich hat Felipe von der ersten Seite an ein bisschen an meinen Bruder erinnert. Zumindest von der Art und Weise. Ein großer Typ mit Masse, der aber sehr ruhig ist. Ähnlich wie ein Bär.
Ich hatte ein bisschen Angst, dass das Thema Bodyshaming oder Fatshaming falsch rübergebracht wird oder dass er "dünnere" Menschen schlecht darstellen könnte, aber hier wird authentisch wieder gegeben, wie unsicher sich jeder Teenager in seinem/ihrem Körper fühlt.
Mir hat die Geschichte der beiden Jungs sehr gut gefallen, allerdings hätte ich mir mehr von Caio gewünscht. Manchmal hat er für mich unerklärlich gehandelt oder ich hätte gerne in Caios Kopf geguckt, um ihn mehr zu verstehen. Was er so sehr an Felipe liebt und wie es sich anfühlt seine Gefühle zu verbergen.
Zum Pride Month habe ich mir gesagt, dass ich es lesen werde, worüber ich sehr glücklich bin. Alle die sich noch nicht an LGBTQIA+ herangewagt haben, aber es vielleicht versuchen wollen, denen würde ich das Buch empfehlen. Auch in Bezug auf die Kürze des Buches. So kann man selbst einschätzen, ob es einem gefällt.
4 ⭐
[Rezensionsexemplar]
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